Die Führungsstruktur darf weder zu schlank noch zu aufgebläht sein. Wichtig ist auch, wie die Qualität sichergestellt wird
In diesem Beitrag unserer Serie zum qualitativen Rating und ganzheitlichen Management befassen wir uns mit der Organisation. Im nächsten und abschließenden Beitrag stehen dann Forschung und Entwicklung, Einkauf und Lagerhaltung, Produktion und Leistungserstellung sowie Marketing und Vertrieb im Fokus.
Der Bewertungsschwerpunkt Organisation wird anhand der Aspekte Aufbau- und Ablauforganisation sowie Qualitätsmanagement bewertet.
Aufbauorganisation
Eine effiziente Aufbauorganisation sollte auf Unternehmenszweck und -größe zugeschnitten sein.
Ein Beispiel ist das Stabliniensystem, ein Liniensystem, das durch Stabsstellen erweitert wurde, die keine Weisungsbefugnis haben. Diese Stabsabteilungen sind bei der obersten oder mittleren Leitungsebene angesiedelt und dienen der Entlastung der Leitung.
Ihre Aufgabe leisten sie, indem sie Entscheidungen vorbereiten und dabei ihr Fachwissen zur Verfügung stellen. Typische Stabsaufgaben sind Organisation, Revision, Rechtsberatung, Marketing und Personalführung.
Die Führungsstruktur darf weder zu schlank, noch darf die Anzahl der Führungskräfte zu hoch sein. Wenn sich zu viele Verantwortlichkeiten bei zu wenigen Personen häufen, besteht die Gefahr der Überforderung und der Verzögerung von Entscheidungen. Bei zu vielen Entscheidungsträgern besteht umgekehrt die Gefahr der Überschneidung von Verantwortlichkeiten und von Reibungsverlusten. Generell kommt es darauf an, dass Zuständigkeiten und Führungsstrukturen klar definierten Markterfordernissen angepasst werden.
Zu beachten ist, dass eine allzu detaillierte Abgrenzung der Zuständigkeiten für die Mitarbeiter demotivierend wirken kann. Das Einräumen von Bewegungsspielräumen gehört deshalb ebenfalls zu den Anforderungen einer erfolgreichen Aufbauorganisation.
Ablauforganisation
Eine effiziente Ablauforganisation sorgt für optimale Kapazitätsauslastung, möglichst kurze Produktdurchgangszeiten und aufeinander abgestimmte Arbeitsgänge. Eine solche Organisation senkt die Kosten und wirkt sich direkt rentabilitätserhöhend aus. Prozessoptimierung setzt eine klare Definition der Arbeitsschritte und ihrer Abfolge voraus. Die betreffenden Mitarbeiter müssen ihre Aufgaben und Schnittstellen im Produktionsprozess kennen. Natürlich müssen einmal geplante Prozesse immer wieder kritisch auf mögliche Verbesserungen überprüft werden.
Qualitätsmanagement
Auch das Qualitätsmanagement wirkt sich direkt auf die Rentabilität aus. Schlechte Qualität kostet Marktanteile, und ein schlechtes Image am Markt ist schwer zu revidieren. Hinzu kommt, dass sich unangenehme Erfahrungen wesentlich schneller als angenehme Erfahrungen herumsprechen. Aus diesem Grund kommt es darauf an, wie in Ihrem Unternehmen die Produkt- und Leistungsqualität sichergestellt wird. Voraussetzung hierbei ist, dass die Qualitätsstandards den betreffenden Mitarbeitern bekannt sind und dass sie sich mit den Unternehmenszielen identifizieren.
Es gilt: Eigenmotivation ist der beste Qualitätsprüfer! Ein wichtiges Kriterium ist ebenfalls, wie Sie im Unternehmen mit Beschwerden und Beanstandungen umgehen. Häufig ist es unter Marketinggesichtspunkten empfehlenswert, sich von einer unabhängigen Stelle zertifizieren zu lassen.