Ein gut aufgestellter Krisenstab ist essenziell, um die Kommunikation in schwierigen Zeiten zu koordinieren. Unternehmen sollten daher frühzeitig eine Kern-Krisenleitung etablieren.
Wer in ruhigen Zeiten vorausschauend plant, kann in Krisensituationen besonnen agieren. Ein gut aufgestelltes Krisenmanagement sorgt dafür, dass Unternehmen auch in schwierigen Zeiten stabil bleiben und gestärkt daraus hervorgehen.
Krisen entstehen oft unerwartet – doch wer gut vorbereitet ist, kann sie gezielt steuern. Neben klarer und transparenter Kommunikation spielt die organisatorische Struktur eine entscheidende Rolle. Ein effektives Krisenmanagement erfordert ein eingespieltes Team, definierte Prozesse und erfahrene Führungspersönlichkeiten.
Der Krisenstab als zentrales Steuerungselement
Ein gut aufgestellter Krisenstab ist essenziell, um die Kommunikation in schwierigen Zeiten zu koordinieren. Unternehmen sollten eine Kern-Krisenleitung etablieren, bestehend aus Geschäftsleitung, Kommunikationsexperten, Personalabteilung, rechtlichen Beratern und dem Betriebsrat. Der Betriebsrat muss von Beginn an eingebunden und informiert werden, um die Interessen der Mitarbeitenden zu vertreten und eine transparente Kommunikation nach innen sicherzustellen
Interne Krisenmanager kennen die Unternehmenskultur, können aber befangen sein. Externe Krisenmanager bringen neutrale und zusätzliche Expertise, Erfahrung und eine professionelle Distanz mit. Diese Kombination schafft die Grundlage für eine zielgerichtete, flexible und dennoch strukturierte Reaktion auf Krisen und nutzt die personellen Ressourcen effizient. Im bdp Team haben zahlreiche Mitglieder einschlägige Praxiserfahrungen als Interimsmanager.
Die Schlüsselkompetenzen eines Krisenmanagers
Nicht jeder ist für den Umgang mit Krisen gemacht. Ein effektiver Krisenmanager braucht weit mehr als Fachwissen – vor allem persönliche und kommunikative Stärken sind gefragt:
- Analytisches Denken: Die Fähigkeit, Situationen schnell zu erfassen und Handlungsschritte abzuleiten.
- Entscheidungsstärke: In Krisenzeiten bleibt oft keine Zeit für langwierige Abstimmungsprozesse. Schnelles und überlegtes Handeln ist essenziell.
- Pragmatismus: Der Fokus muss stets auf praktikablen Lösungen liegen – persönliche Befindlichkeiten dürfen dabei keine Rolle spielen.
- Empathie: Mitarbeiter, Kunden und Partner reagieren unterschiedlich auf Krisen. Einfühlungsvermögen hilft, sie mitzunehmen und Vertrauen zu bewahren.
- Führungskompetenz: Ein Krisenmanager muss sowohl sein Team als auch externe Stakeholder souverän führen und Verhandlungen zielgerichtet leiten.
- Juristisches Grundverständnis: Entscheidungen haben oft rechtliche Konsequenzen – ein solides Wissen um Haftungsrisiken und regulatorische Vorgaben ist unerlässlich.
- Resilienz: Wer eine Krise steuert, darf selbst nicht ins Wanken geraten. Ein hohes Maß an Belastbarkeit entscheidend.
- Improvisationstalent: Trotz aller Planung können unvorhersehbare Situationen auftreten. Ein guter Krisenmanager muss flexibel auf Veränderungen reagieren und kreative Lösungen finden.
Effektive interne Kommunikation in Krisenzeiten
Wie ein Unternehmen intern kommuniziert, beeinflusst maßgeblich die Stimmung und das Vertrauen der Mitarbeitenden. Bewährte Ansätze sind:
- Top-Down-Kommunikation: Die Geschäftsleitung setzt klare Botschaften und informiert direkt, z. B. über All-Hands-Meetings, E-Mails oder Videobotschaften.
- Kommunikation über Führungskräfte: Direkte Vorgesetzte übernehmen die Kommunikation in ihren Teams, um eine persönliche und vertrauensvolle Weitergabe von Informationen sicherzustellen.
Peer-to-Peer-Kommunikation: Geschulte Mitarbeitende fungieren als Multiplikatoren, um Informationen auf Augenhöhe weiterzugeben und Ängste zu adressieren.
- Digitale Kanäle & Feedback-Mechanismen: Intranet, Mitarbeiter-Apps oder anonyme Feedback-Tools ermöglichen eine bidirektionale Kommunikation und geben Mitarbeitenden die Möglichkeit, Fragen zu stellen.
Oft ist eine Kombination verschiedener Strategien sinnvoll, um sowohl Transparenz als auch persönliche Betreuung zu gewährleisten. Sind hierfür geschulte Mitarbeiter im Unternehmen nicht vorhanden, kann im Rahmen der Krisenprävention auch ein externer Krisenmanager hilfreich sein.
Klare Kommunikationskanäle schaffen Vertrauen
Während einer Krise ist es entscheidend, Vertrauen bei Kunden, Geschäftspartnern und der Öffentlichkeit zu bewahren. Drei Kanäle spielen dabei eine zentrale Rolle:
- Pressemitteilungen: Offizielle Statements helfen, die öffentliche Wahrnehmung zu steuern.
- Social Media: Direkte und schnelle Kommunikation mit der Zielgruppe ermöglicht es, Fragen zu beantworten und Falschinformationen entgegenzuwirken.
- Gezielte Stakeholder-Kommunikation: Individuelle Informationen an Kunden, Lieferanten und Investoren sorgen für Verlässlichkeit und verhindern Unsicherheiten.
Checkliste Krisenkommunikation
- Krisenstab etablieren: Interne und externe Experten einbinden
- Kommunikationsstrategie definieren: Zielgruppen und passende Kanäle festlegen
- Transparenz gewährleisten: Offen und ehrlich kommunizieren
- Regelmäßige Updates bereitstellen: Alle relevanten Stakeholder kontinuierlich informieren
- Feedback ermöglichen: Rückfragen zulassen und darauf eingehen
- Dokumentation sicherstellen: Alle Maßnahmen und Entscheidungen festhalten
- Nachbereitung planen: Die Krise analysieren und Lehren ziehen
bdp kann Sie unterstützen
In besonders kritischen Situationen kann es sinnvoll sein, einen externen Krisenmanager hinzuzuziehen. Das bdp Team hat erfahrene Führungspersönlichkeit für das Interimsmanagement an. Dies ermöglicht es Unternehmen, mit unvoreingenommener Expertise durch die Krise navigiert zu werden.