In Krisensituationen neigen viele Unternehmen dazu, Informationen zurückzuhalten oder gar zu verschweigen. Doch das ist der falsche Reflex. Wir erläutern, warum Offenheit entscheidend ist.

In der letzten Ausgabe von bdp aktuell hatten wir uns mit den grundlegenden Prinzipien und den wichtigeste Zielgruppen einer gelungenen Krisenkommunikation befasst. In dieser Ausgabe wollen wir erläutern, warum gerade in der Krise Offenheit entscheidend für den Erfolg ist.

Warum offene Kommunikation in Unternehmenskrisen essenziell ist

In wirtschaftlich unsicheren Zeiten und Krisensituationen neigen viele Unternehmen dazu, Informationen zurückzuhalten oder gar zu verschweigen. Die Angst, Kunden, Banken oder Mitarbeitende zu verunsichern, verleitet dazu, eine „Nichts-soll-nach-außen-dringen“-Strategie zu fahren. Dieser Reflex erscheint auf den ersten Blick logisch: Wer weniger preisgibt, reduziert scheinbar das Risiko, Angriffsfläche zu bieten oder Unsicherheit zu schüren. 

Die Intuition täuscht

Doch genau hier täuscht die Intuition. Tatsächlich kann Schweigen oder die verzögerte Weitergabe von Informationen die Krise verschärfen und zu einem massiven Vertrauensverlust führen. Statt Sicherheit zu gewährleisten, kann die Geheimhaltung das Gegenteil bewirken: Sie nährt Gerüchte, schafft Unsicherheiten und hinterlässt den Eindruck von Intransparenz oder gar Täuschung. Stattdessen ist es entscheidend, offen, ehrlich und empathisch zu kommunizieren.

Vermeidung von Gerüchten und unkontrollierter Informationsverbreitung

Unternehmen, die nicht aktiv und klar kommunizieren, laufen Gefahr, dass sich Gerüchte und Spekulationen verbreiten. Der sogenannte „Flurfunk“ bleibt selten auf das Unternehmen beschränkt, sondern kann schnell in die Presse oder zu Banken und weiteren Stakeholdern durchsickern. Dadurch entstehen Unsicherheiten, die der Situation noch mehr Schaden zufügen können.

Eine frühzeitige und klare Kommunikation sorgt dafür, dass Mitarbeitende, Kunden und Investoren aus erster Hand informiert werden und nicht auf Halbwissen oder Mutmaßungen angewiesen sind. Dies schafft Vertrauen und gibt dem Unternehmen die Kontrolle über die eigene Krisennarrative.

Vertrauen als zentrale Währung in der Krise

Vertrauen ist einer der wichtigsten Faktoren für Unternehmen in schwierigen Zeiten. Banken und Geschäftspartner sind eher bereit, mit Unternehmen zusammenzuarbeiten, wenn sie wissen, dass sie transparent informiert werden. Ebenso erwarten Mitarbeitende Ehrlichkeit von ihrer Unternehmensführung.

Offene Kommunikation bedeutet nicht, jede interne Information ungefiltert preiszugeben, sondern eine ausgewogene Strategie zu fahren:

  • Welche Informationen können und sollten frühzeitig an Stakeholder weitergegeben werden?
  • Wie kann ein realistisches, aber zugleich hoffnungsvolles Bild gezeichnet werden?
  • Welche Kanäle eignen sich am besten für die Krisenkommunikation?

Die „Wir-schaffen-das“-Mentalität im Unternehmen stärken

Mitarbeitende sind das Rückgrat eines Unternehmens. In einer Krise stehen sie oft vor Unsicherheiten und Ängsten um ihre Arbeitsplätze. Wenn die Unternehmensführung eine transparente und partizipative Kommunikationsstrategie verfolgt, kann dies die Belegschaft motivieren, gemeinsam an Lösungen zu arbeiten. Eine klare und wertschätzende Ansprache vermittelt das Gefühl: „Wir sitzen alle im selben Boot und kämpfen gemeinsam für den Erhalt des Unternehmens.“

Die richtige Balance zwischen Offenheit und Diskretion

Während Transparenz essenziell ist, gibt es natürlich auch sensible Informationen, die nicht vorschnell oder unkontrolliert verbreitet werden dürfen. Besonders bei Verhandlungen mit Banken oder Investoren muss die Kommunikation strategisch durchdacht sein. Hier helfen klare Botschaften:

  • „Wir befinden uns in herausfordernden Zeiten, haben jedoch einen strukturierten Plan entwickelt.“
  • „Wir arbeiten eng mit unseren Partnern zusammen, um die Stabilität unseres Unternehmens langfristig zu sichern.“
  • „Unsere Mitarbeitenden sind zentral für unseren Erfolg. Wir unternehmen alles, um Arbeitsplätze bestmöglich zu sichern.“

Professionelle Krisenkommunikation als Erfolgsfaktor

Eine effektive Krisenkommunikation erfordert Planung und Vorbereitung. Unternehmen sollten bereits im Vorfeld klare Kommunikationsleitlinien entwickeln und sicherstellen, dass die richtigen Personen geschult sind, um in Krisenzeiten souverän aufzutreten.

Hierzu gehört die Einrichtung eines Krisenteams, das im Ernstfall handlungsfähig ist und eine einheitliche Kommunikationslinie verfolgt. Eine regelmäßige interne Abstimmung kann dabei helfen, dass alle Beteiligten über den aktuellen Stand informiert sind und Missverständnisse vermieden werden. 

Zusätzlich kann die Unterstützung durch externe Kommunikationsberater von Vorteil sein, um besonders schwierige Situationen professionell zu bewältigen. Unternehmen, die frühzeitig ein gut funktionierendes Krisenmanagement etablieren, können oft schneller und effektiver auf unerwartete Herausforderungen reagieren.

Kommunikation als Schlüssel zur Krisenbewältigung

Eine Krise stellt jedes Unternehmen vor große Herausforderungen, doch mit der richtigen Kommunikation kann sie auch als Chance genutzt werden. Offenheit und Ehrlichkeit sind essenziell, um Vertrauen zu erhalten und langfristig stabil aus einer Krise hervorzugehen. Unternehmen, die transparent und souverän auftreten, können nicht nur die aktuelle Situation bewältigen, sondern langfristig gestärkt daraus hervorgehen

Eine Krise stellt jedes Unternehmen vor große Herausforderungen, doch mit der richtigen Kommunikation kann sie auch als Chance genutzt werden. Offenheit und Ehrlichkeit sind essenziell, um Vertrauen zu schaffen, Gerüchte zu verhindern und nachhaltige Lösungen zu finden. Unternehmen, die souverän auftreten und transparent mit ihren Stakeholdern kommunizieren, können nicht nur die akute Krise meistern, sondern langfristig gestärkt daraus hervorgehen.

Unterstützung durch bdp 

bdp unterstützt Unternehmen mit seiner langjährigen Erfahrung in der Krisenberatung dabei, eine klare und wirkungsvolle Strategie zu entwickeln. Als Experten für Restrukturierung und Sanierung helfen wir dabei, zielgerichtete Maßnahmen zu erarbeiten, die das Vertrauen von Mitarbeitenden, Kunden und Geschäftspartnern stärken. Mit professioneller Beratung und bewährten Methoden tragen wir dazu bei, dass Unternehmen nicht nur ihre akute Krise bewältigen, sondern langfristig gefestigt und stabil aus ihr hervorgehen.

Krisenkommunikation

Krisenkommunikation   Stringenz ist essenziell

Eine stringente, offene und lösungsorientierte Krisenkommunikation ist entscheidend, um das Vertrauen der Mitarbeitenden, Banken, Kunden und Geschäftspartner zu erhalten.

Eine stringente, offene und lösungsorientierte Krisenkommunikation ist entscheidend, um das Vertrauen der Mitarbeitenden, Banken, Kunden und Geschäftspartner zu erhalten.

Krisenkommunikation   Vertrauen als zentrale Währung

In Krisensituationen neigen viele Unternehmen dazu, Informationen zurückzuhalten oder gar zu verschweigen. Doch das ist der falsche Reflex. Wir erläutern, warum Offenheit entscheidend ist.

In Krisensituationen neigen viele Unternehmen dazu, Informationen zurückzuhalten oder gar zu verschweigen. Doch das ist der falsche Reflex. Wir erläutern, warum Offenheit entscheidend ist.

Krisenkommunikation   Krisenbewältigung braucht ein starkes Team

Ein gut aufgestellter Krisenstab ist essenziell, um die Kommunikation in schwierigen Zeiten zu koordinieren. Unternehmen sollten daher frühzeitig eine Kern-Krisenleitung etablieren.

Ein gut aufgestellter Krisenstab ist essenziell, um die Kommunikation in schwierigen Zeiten zu koordinieren. Unternehmen sollten daher frühzeitig eine Kern-Krisenleitung etablieren.