Warum hat „bdp Bormann Demant & Partner“ den Schritt nach China gewagt? Die „Xinmin Evening News“ aus Shanghai porträtieren bdp-Gründungspartner Dr. Michael Bormann.
Das seit 1929 in Shanghai erscheinende Traditionsblatt „Xinmin Evening News“ hat bdp-Gründungspartner Dr. Michael Bormann porträtiert. Wir dokumentieren den Beitrag hier mit freundlicher Genehmigung.
Dr. Bormann ist ein sehr erfahrener Steuerberater und Gründungspartner von „bdp Bormann Demant & Partner“. Seit über 30 Jahren konzentriert er sich darauf, Unternehmen in einem internationalen Geschäftsumfeld zu unterstützen - mit besonderem Fokus auf den chinesischen Markt.
Nach dem Erhalt seines Diploms im Studiengang Betriebswirtschaftslehre und der Promotion im Bereich Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung erkannte Dr. Bormann das enorme Entwicklungspotenzial Chinas und die Chancen, die sich daraus für europäische Unternehmen ergeben. Sein Fachwissen und seine Zielstrebigkeit haben bdp Bormann Demant & Partner zur führenden Beratungsgesellschaft für deutsche Unternehmen in China gemacht.
An einem heißen Sommertag treffen wir Herrn Bormann, einen deutschen Unternehmer im besten Alter, im siebten Stock des German Center in Shanghai. In seinem eleganten Anzug wirkt er energiegeladen: „In Shanghai spüre ich nicht nur die anhaltende Hitzewelle, sondern auch den Aufwärtstrend bei den Unternehmensaufträgen“, sagt er scherzhaft, sich mit einem chinesischen Fächer Luft zu wedelnd.
Er, der im Juni gerade erst aus Deutschland nach Shanghai zurückgekehrt ist, pendelt jedes Jahr mehrmals zwischen beiden Ländern. Für ihn ist das Geschäft in China ein extrem wichtiger Bestandteil der strategischen Ausrichtung seines Unternehmendes.
Die Investitionen deutscher Unternehmen in China könnten erneut Rekordhöhen erreichen
Laut einem Bericht der „Deutschen Welle“ von August investierten deutsche Unternehmen im ersten Quartal 2024 insgesamt 2,48 Milliarden Euro in China, im zweiten Quartal waren es bereits 4,8 Milliarden Euro. Das ist zusammen eine höhere Summe als im ersten Halbjahr 2023. Dass deutsche Investitionen in China 2023 ein historisches Hoch erreicht haben und 2024 erneut auf Rekordkurs sind, überrascht Bormann keineswegs. Schließlich ist er nicht nur Investor und Treiber, sondern auch ein Zeuge dieser Entwicklung.
Vom Segelcoach zum Unternehmensgründer
Mit 16 Jahren begann Bormann seine berufliche Laufbahn als Segeltrainer an einer Segelschule in Hamburg. Mit großer Hingabe unterrichtete er sowohl Anfängerkurse für Jugendliche als auch Fortgeschrittenenkurse für Erwachsene in höchster Qualität. Nachdem er die höchste Trainerlizenz erworben hatte, wechselte er in eine führende Position und wurde schließlich der Betreiber der Segelschule.
Unter den Mitgliedern seiner Familie gab es nur wenige Unternehmer. „Deshalb entschied ich mich, um die Segelschule erfolgreich führen und in Zukunft größere Ambitionen zu verwirklichen, ein Studium an der Universität Hamburg zu beginnen“, erklärt Bormann. Nachdem er einige Jahre investiert hatte, erlangte er 1989 erfolgreich die Promotion im Bereich Wirtschaftsprüfung und Steuern.
Nach seiner Zeit an der Segelschule arbeitete Bormann bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young. „Ernst & Young ist ein großes, international ausgerichtetes Unternehmen. Die Umsetzung und Durchführung zahlreicher Projekte hat meinen Horizont erweitert und in mir den Wunsch geweckt, ein eigenes Unternehmen zu gründen“, erklärt Bormann. Für ihn war es ähnlich wie der Schritt vom Lehrer zum Schulleiter: Er wollte miterleben, wie etwas von Grund auf entsteht, wächst und schließlich eine tief greifende Transformation durchläuft.
1992 gründeten Bormann und sein Freund und Kommilitone Andreas Demant in Hamburg „bdp Bormann Demant & Partner“, die in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Finanzberatung, Rechtsberatung und in der Beschaffung von Maschinenbauteilen tätig sind. Dank der Bemühungen von Bormann und seinem Team hat das Unternehmen heute Büros in 13 Städten weltweit, darunter Berlin, Hamburg, Frankfurt, Marbella, Shanghai. „Im Jahr 2012 kam „bdp Bormann Demant & Partner“ nach China“, erklärt Bormann.
Neue Segel setzen: „bdp Bormann Demant & Partner“ bringt seine Kerngeschäftsbereiche nach China
Warum hat „bdp Bormann Demant & Partner“ den Schritt nach China gewagt? Und wie plant ein deutsches Unternehmen mit Schwerpunkt auf Wirtschaftsprüfung und Beratung gleichzeitig seine Ausrichtung auf dem chinesischen Markt?
2013 war für ein ausländisches Unternehmen, das den chinesischen Markt betritt, „damit nicht mehr allzu früh dran“, kommentiert Bormann. Nach drei Jahrzehnten Reform und Öffnung, den Olympischen Spielen 2008 in Peking und der Expo 2010 in Shanghai wurde die „China-Chance“ zunehmend zum globalen Konsens. „Der Investment Hotspot China zog mich und meine Kollegen von bdp Bormann Demant & Partner an. Und so entschloss ich mich, auch etwas in China zu unternehmen“, sagt Bormann.
Natürlich war er sich auch der Launen des „Goldrauschs“ in der Geschichte bewusst. „Das Gesetz des Wachstums durch Selektion zwingt mich, klar zu definieren, was unser Unternehmen in China erreichen will“, erklärt Bormann. Für ihn ist klar, dass ausländische Unternehmen, die nach China expandieren möchten, vor einer Vielzahl an Herausforderungen stehen, wie zum Beispiel bzgl. finanzieller Fragen, steuerlicher und rechtlicher Probleme, Geschäftsführungsfragen bis hin zu kulturellen Unterschieden. Um diese Probleme zu bewältigen, braucht ein Unternehmen wahrscheinlich vier bis fünf verschiedene Berater. Das „bdp China Desk“ deckt diesen Bedarf.
Angesichts des stetigen Zustroms von Unternehmen, die nach China expandieren möchten und aufgrund der Expertise von „bdp Bormann, Demant & Partner“ in den Bereichen Managementberatung, Finanzierung und Recht, entschloss sich Bormann, nach China zu kommen. Die „bdp Management Consulting (Tianjin) Co., Ltd.“ wurde 2013 gegründet und hat Büros in Shanghai und Qingdao. „Zu den europäischen Geschäftszeiten bieten wir unseren Kunden Service in deutscher Sprache an. Bei Fragen diskutieren wir diese umgehend mit unserem lokalen Team in China, um sicherzustellen, dass unsere Kunden den bestmöglichen Service aus unseren Lösungen erhalten.“
Einkauf von Maschinenbauteilen aus China
Gleichzeitig mit der Expansion im Bereich Supply Chain gelangte auch der Bereich Maschinenbauteile aus China in den Fokus. Der direkte Einkauf von Maschinenbauteilen in China für Europa kann sehr kompliziert sein. Neben technischen, produktions- und qualitätsbezogenen Fragen sowie sprachlichen und kulturellen Problemen haben europäische Kunden oft wenig Erfahrung im Umgang mit chinesischen Lieferanten. In diesem Kontext wurde 2013 die „bdp Mechanical Components (Shanghai) Co., Ltd.“ gegründet.
Als führender Anbieter von Beschaffungs- und Qualitätskontrolldienstleistungen in Deutschland konzentriert sich die „bdp Mechanical Components (Shanghai) Co., Ltd.“, als Tochtergesellschaft von „bdp“, auf die Beschaffung von hochwertigen Guss- und Schmiedeteilen, Maschinenkomponenten und Autoersatzteilen für europäische Hersteller in China und Osteuropa. „bdp Shanghai” garantiert die Qualität der benötigten Teile direkt am Ursprungsort und bietet gleichzeitig Preisvorteile“, bewertet Bormann.
Aufgrund seiner Büros in Qingdao und Shanghai und als ehemaliger Segelsportler und -trainer besucht Bormann oft die Segelklubs des Olympischen Segelzentrums in Qingdao und des Dian-Shan-Sees in Shanghai. Die Segel erinnern ihn an seine Anfänge und seine noch junge Entschlossenheit von damals. „Ich habe von der Olympiasiegerin Xu Lijia gehört. Sie ist eine Shanghaierin und ihre Geschichte ist beeindruckend“, sagt Bormann. Obwohl er Xu Lijia nie persönlich getroffen hat, empfindet er, dass das Segeln ihnen gemeinsame Inspiration gibt: „Mit dem Wind segeln und mutig vorwärtsgehen!“