Die Öko-Welle ist in vollem Lauf: Was bedeutet dies für Unternehmen? Was muss getan werden? Wobei kann der Steuerberater, Wirtschaftsprüfer oder Unternehmensberater helfen?

Die Öko-Welle ist in vollem Lauf: Der Druck aus der Bevölkerung für eine nachhaltigere Zukunft nimmt zu, und nach dem letzten viel zu heißen und trockenen Sommer 2018 und der immer extremer werdenden Wetterereignissen, unter denen die Natur sichtlich leidet, fängt auch die Politik an einzugreifen. Zudem kommt aus Brüssel Druck: Europa müsse im Klimaschutz vorangehen und weltweit der erste CO2-neutrale Kontinent sein. Was bedeutet dies letztendlich für Unternehmen? Was kann getan werden, und wobei kann der Steuerberater, Wirtschaftsprüfer oder Unternehmensberater helfen?

Unterschiedlichste Themen bewegen die „Öko-Welle“: Was produziere ich an Müll? Räume ich den auch wieder auf, bis hin zur emissionsneutralen Produktion. Emissionsneutral bedeutet nicht zwingend emissionsfrei, sondern dass nur so viel Emissionen ausgestoßen werden, wie die Natur auch wieder aufnehmen kann.

Jedoch wo fängt man an? Was bedeutet Verhaltenskodex, Lieferantenkodex und Nachhaltigkeitsbericht? Was liegt dem Konsumenten am meisten am Herzen?

Der Verhaltenskodex

Mit dem Verhaltenskodex positioniert sich das Unternehmen zum Umgang mit den Themen Ökonomie, Ökologie und Soziales. In einem Workshop erarbeiten die Akteure unter professioneller Begleitung, wie sie sich zum Beispiel zum Thema Korruption, Diversität und Inklusion (also der Gleichbehandlung der Mitarbeiter) oder zum Umweltschutz positionieren. Von Papier doppelseitig bedrucken bzw. beschreiben bis hin zur Vermeidung von Müll und Plastik: Wie kann man Ressourcen sparen? Vom Firmenfahrrad bis hin zur Vermeidung von Inlandsflügen: Wie kann der CO2-Ausstoß reduziert werden? Im Verhaltenskodex wird nicht nur niedergeschrieben, wie sich das Unternehmen positioniert zu den oben genannten Themen, sondern auch wie sich das Verhalten ändern soll hin zu einer umweltbewussteren und verantwortungsvolleren Weise. 

Der Lieferantenkodex

Nachdem sich das Unternehmen selbst darüber Gedanken gemacht hat, wie es sich zum Thema Umwelt positioniert und verhält, gilt es diese Leitlinien an die Lieferanten weiterzugeben. Dies passiert in Form eines Lieferantenkodex. Der ist letztendlich ein Papier mit Forderungen an die Lieferanten. 

Dieser Kodex sollte ähnlich wie der Verhaltenskodex auf unterschiedliche Bereiche ausgerichtet sein und könnte Folgendes umfassen: Bekämpfung von Korruption, faire Behandlung der Mitmenschen und den bewussten Umgang mit Ressourcen. Darüber hinaus sollten Themen im Lieferantenkodex verankert sein, die sich speziell auf die Lieferketten des jeweiligen Unternehmens beziehen. Das könnte z. B. in der Produktion die Ausweisung von Plänen und Zielen zur Emissionsverringerung oder der Vermeidung von Müll umfassen sowie ein absolutes Verbot von Kinderarbeit und dies auch in Bezug auf die Gewinnung der Rohstoffe: Werden die Rohstoffe halbwegs naturverträglich abgebaut? Wird sparsam mit den Ressourcen umgegangen? 

Der Lieferantenkodex umfasst Forderungen, die den Lieferanten zu einer faireren und umweltbewussteren Produktion verpflichten sollen. Er macht bereits am Anfang der Produktionskette auf die Umweltprobleme aufmerksam.

Der Nachhaltigkeitsbericht

Die nichtfinanzielle Berichterstattung, oder umgangssprachlich die Nachhaltigkeitsberichte, ist eine Ergänzung zum Konzernabschluss und seit 2017 zwingendes Recht für alle kapitalmarktorientierten Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern (HGB §315b). Durch einen EU-Beschluss, der in nationales Recht umgewandelt wurde, sind nun nach §289c HGB diese Unternehmen dazu verpflichtet, zumindest zu folgenden Themenschwerpunkten zu berichten: Umwelt-, Arbeitnehmer- und Sozialbelange, Achtung der Menschenrechte und Bekämpfung von Korruption und Bestechung. 

Da diese Vorgaben sehr unkonkret sind, haben unterschiedliche nationale und internationale Organisationen Richtlinien erstellt. Hier geht es noch viel mehr um die Performance des Unternehmens, wie es sich im nicht-finanziellen Teil präsentiert. Denn es interessiert die immer häufiger umweltbewussten Geldanleger, was sie mit ihrem Geld genau unterstützen.

Immer mehr Unternehmen erstellen Nachhaltigkeitsberichte freiwillig

Jedoch erstellen auch immer mehr Unternehmen Nachhaltigkeitsberichte, die nicht unbedingt dazu verpflichtet sind. Zumindest klären sie in Kurzform über ihre Produkte auf. Was beinhalten diese? Wie wurden sie hergestellt? Von wo kommen die Ressourcen? Oder wurde sich Gedanken über die Verpackung gemacht? 

Eine Umfrage hat gezeigt, dass 72% der Menschen sich eher für eine umweltbewusste Verpackung entscheiden würden. Man kann in verschiedenen Bereichen sehen, dass der Verbraucher etwas für die Umwelt tun und sich informieren will, was er kauft. Der Trend könnte dahin gehen, was einzelne Unternehmen schon tun, um den Konsumenten eine Informationsmöglichkeit zu bieten, nämlich eine Kurzfassung des nicht-finanziellen Berichts zu verfassen. In dem soll die Unternehmensphilosophie kurz beschrieben werden, bevor dann näher auf die Produkte und die nicht-finanziellen Aspekte eingegangen wird.

Wer Ressourcen spart, spart auch Geld. 

Um dieses große Thema Umwelt wirklich anzugehen, sollte man sich zuerst klar werden, wie man sich dazu positioniert, was man tun kann und möchte. Sich selbst darüber bewusst zu werden, ist der erste Schritt. Anschließend sollte analysiert werden, was und wo man etwas verbessern, Ressourcen sparen oder Abläufe verbessern kann. Denn meistens tut das nicht nur der Umwelt gut, sondern kommt auch der finanziellen Seite des Unternehmens zugute: Wer Ressourcen spart, spart auch Geld. 

Vermutlich werden die Politik oder gesetzliche Auflagen noch nicht allzu schnell zur „Bedrohung“, der Druck von der Bundesregierung in Richtung Umweltschutz hält sich noch in Grenzen. Der Druck aus der Bevölkerung und von Seiten der Konsumenten wird wohl den größeren Einfluss nehmen: Denn die Natur verlangt es und die Jugend auch, die unsere Erde auch für ihre Kinder noch lebenswert erhalten möchte. Sie verlangen, dass wir schon heute Rücksicht nehmen auf die Natur, ihren künftigen Lebensraum, und uns bei vielen Vorhaben zweimal überlegen, ob sie notwendig sind. 

Fazit

Daher sollte das Motto sein, zusammen an einem Strang zu ziehen und sich zu bemühen, so gut es geht etwas für den Umweltschutz zu tun, jeder in seinem Bereich, aber auch allgemein: Jeder gesparte Flug, jeder gepflanzte Baum und jedes Gespräch mit anderen Menschen hilft, um aufmerksam zu machen. Freiwilliges Vorangehen im Umweltschutz zahlt sich positiv beim Verbraucher aus. Um den Anfang zu machen, sprechen Sie uns gerne an, wir beraten gerne und helfen beim Aufstellen von Verhaltenskodex und Co.