Build to Rent, oder auch Buy to Rent, kurz BTR, ist die neue Formel auf dem Wohnimmobilienmarkt, die aus Großbritannien gekommen ist und, so wie es aussieht, bleiben wird.
Der ursprünglich aus Großbritannien stammende Trend zum Build to Rent (BTR) wird auf dem spanischen Immobilienmarkt immer wichtiger und forciert dessen Professionalisierung. Wir erläutern, was es damit auf sich hat.
Derzeit sind in Spanien nur 20 % der Gesamtzahl der Wohnungen vermietet, verglichen mit 36 % in Frankreich, 45 % in Österreich oder 49 % in Deutschland. Das ändert sich in letzter Zeit in einem Land, in dem die Suche nach einem Wohnort untrennbar mit dem Kauf und Verkauf von Immobilien verbunden ist. Die Costa del Sol ist nach Madrid, Barcelona und Palma de Mallorca die viertgrößte Vermietungsregion Spaniens und damit eines der Zentren, an denen BTR am stärksten wächst. 2020 erlebten die BTR-Investitionen in Spanien einen Anstieg um 22 %, und es sieht nicht so aus, als würde sich dieser Trend 2021 verlangsamen.
Aber was genau ist BTR?
Build to Rent, oder auch Buy to Rent, kurz BTR, ist die neue Formel auf dem Wohnimmobilienmarkt, die aus Großbritannien gekommen ist und, so wie es aussieht, bleiben wird. Dieses Phänomen entstand um 2010 in Großbritannien aufgrund der Schwierigkeit der Bevölkerung, Zugang zu einem Eigenheim zu erhalten. Beim „Bauen zur Miete“ handelt es sich um Bauprojekte mit Wohnungen in einer einzigen Liegenschaft, die in der Regel zwischen 60 und 120 Quadratmeter groß sind, sich in optimalen Lagen befinden und infrastrukturell sehr gut angebunden sind. Zusätzlich werden noch eine Reihe von Dienstleistungen angeboten.
Die wachsende Bevölkerung in verschiedenen Städten oder Gegenden, die Zunahme der digitalen Nomaden und der kontinuierliche Anstieg der Preise (vgl. bdp aktuell 181) haben den Mietmarkt und insbesondere dieses Modell angekurbelt. Obwohl Spanien immer noch ein Land der Käufer ist, beginnen wir einen progressiven Mentalitätswandel zu sehen.
Tendenz zur Miete nimmt zu
Das größere Bedürfnis nach beruflicher Mobilität sowie die Angst, für einen Teil des Lebens an eine Hypothek gebunden zu sein, führt dazu, dass ein Teil der Bevölkerung, der noch nicht sehr repräsentativ ist, eher zur Miete als zum Kauf tendiert. Aber es gibt auch kulturelle Faktoren, die erklären, warum das Mieten heute in einem besseren Licht gesehen wird. Zunächst einmal die Konsolidierung von Pay-per-Use , vor allem bei jungen Menschen, dank Plattformen wie Uber, Netflix, Spotify, Homeaway oder Airbnb.
Derzeit aber hat BTR in Spanien gerade erst begonnen. Große Investoren gehen dazu über Gebäude zu erwerben und zu sanieren, um dort Mietwohnungen zu bauen. Sie suchen nach langfristiger Rentabilität für das investierte Kapital in einem Markt, in dem es viel mehr Nachfrage als Angebot gibt.
Doch was bedeutet das langfristig für den Mietmarkt?
Der überwiegende Teil des Mietwohnungsmarktes in Spanien befindet sich in privaten Händen (80 %). Dies zeigt einen völligen Mangel an Professionalisierung des Vermietungssektors im Land. Heute sind nur noch 9,3 % des Wohnungsbestandes in der Hand von spezialisierten Unternehmen. BTR ist in dieser Situation zur Hilfe gekommen. Dieses System war schon vor Monaten im Visier der Investoren, aber 2020 war das Jahr, in dem es sich durchgesetzt hat.
Mit BTR wird sich der Mietimmobilienmarkt weiter professionalisieren. Wenn wir bis vor Kurzem noch von Mietern gesprochen haben, werden wir mit diesem Trend von Kunden sprechen, und den Kunden müssen die besten Dienstleistungen angeboten werden. Die Gebäude werden nicht nur umweltfreundlich sein, sondern auch ein gutes Design haben und je nach Mietspektrum unterschiedliche Dienstleistungen anbieten.
BTR bietet auch die Möglichkeit für Investoren, die vollständige Kontrolle über das Gebäude zu haben, was die Kosten für dessen umfassende Verwaltung reduziert. Diese wiederum wird von hoch qualifizierten Managern geleitet werden und nicht von privaten Eigentümern selbst, die traditionell den spanischen Mietmarkt dominieren.
Haben Sie weiteres Interesse bzw. Fragen, wenden Sie sich bitte an unser bdp Team in Spanien, das Sie gerne weiter berät.