bdp-Gründungspartner Dr. Michael Bormann über die Rolle Vielfalt und Weltoffenheit für eine erfolgreiche Unternehmensführung
Wir sprechen aus gegebenem Anlass mit Dr. Michael Bormann, bdp-Gründungspartner und CEO der bdp-Gruppe, darüber, welche Rolle Diversität und Weltoffenheit für ein erfolgreiches Unternehmensmodell spielen. Seine persönlichen Erfahrungen mit interkultureller Zusammenarbeit sind exemplarisch für Unternehmen, die in einem globalen Umfeld reüssieren wollen.
Dr. Bormann, lassen Sie uns mit den Anfängen von bdp vor mehr als drei Jahrzehnten beginnen. Sie haben mit bdp damals einen unkonventionellen Weg eingeschlagen, indem Sie nur zwei Jahre nach der Wiedervereinigung den Standort in Berlin Marzahn wählten. Könnten Sie uns mehr über die Beweggründe dieser Entscheidung erzählen?
Dr. Bormann: Selbstverständlich. Es war eine Entscheidung für die Zusammenarbeit zwischen Ost- und Westdeutschen zu einer Zeit, als solche Initiativen noch neu und nicht alltäglich waren. Als wir bdp gründeten, gab es solche Schlagwörter wie Unternehmenskultur oder Diversität noch nicht wirklich, es war eher ein Instinkt.
Rückblickend sind Offenheit und Toleranz aber nicht nur schon immer Leitlinien, sondern auch Erfolgsfaktoren. Daher entschieden wir uns bewusst für einen Standort in Berlin Marzahn, im damals noch eher unkonventionellen Osten der Stadt.
Wie hat sich diese Haltung zur Vielfalt und Offenheit in der Entwicklung von bdp niedergeschlagen?
Unsere Unternehmenskultur bei bdp ist geprägt von der Vielfalt unserer Mitarbeiter und Mandanten. Wir haben festgestellt, dass unterschiedliche Perspektiven und Hintergründe eine Quelle für Innovation darstellen. Es geht nicht darum, unterschiedliche Hintergründe zu tolerieren, sondern aktiv nach Wegen zu suchen, wie wir sie in unsere Arbeitsweise und das Miteinander integrieren können. Hiermit wollen wir aktiv einen positiven Mehrwert generieren.
bdp zeichnet sich auch durch einen hohen Frauenanteil aus. Wie hat sich dieser entwickelt und welche Bedeutung hat er für die Unternehmenskultur?
Der hohe Frauenanteil bei bdp ist ein unbeabsichtigtes Ergebnis unserer praktizierten Gleichberechtigung und Offenheit. Es war nie unser Ziel, ein bestimmtes Geschlecht zu bevorzugen. Wir wollten vielmehr immer die besten Talente gewinnen, unabhängig von Geschlecht, Herkunft oder Hintergrund. Die Vielfalt unserer Teams ist eine Stärke, die es uns ermöglicht, flexibel auf die sich ständig ändernden Anforderungen des Marktes zu reagieren. Auf den hohen Frauenanteil im Unternehmen wurde ich erst spät aufmerksam gemacht.
Welche Schlüsselprinzipien würden Sie anderen Unternehmen empfehlen, die Vielfalt und Offenheit in ihrer Unternehmenskultur fördern möchten?
Meiner Meinung nach ist es wichtig, dass Unternehmen erkennen, dass Vielfalt keine Frage der politischen Korrektheit ist, sondern eine Quelle für Innovation und Wachstum. Es geht darum, eine Kultur des gegenseitigen Respekts zu schaffen, in der alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihr volles Potenzial entfalten können. Letztendlich ist es diese Vielfalt an Gedanken, Ideen und Erfahrungen, die den Erfolg eines Unternehmens ausmachen und es nach vorne bringen.
Herr Dr. Bormann, wie gehen Sie persönlich mit der Vielfalt unterschiedlicher Kulturen um und wie hat diese Erfahrung Ihre Sichtweise geprägt?
Für mich persönlich war die Auseinandersetzung mit verschiedenen Kulturen eine wertvolle und bereichernde Erfahrung. Insbesondere die Beziehung zu China hat mein Verständnis für interkulturelle Zusammenarbeit stark geprägt.
Als wir begannen in China aktiv zu werden, wurde mir schnell bewusst, dass dort andere Regeln und Normen herrschen als in Deutschland. Es erforderte viel Geduld, Offenheit und vor allem Respekt, um diese Unterschiede zu verstehen und anzuerkennen.
Diese Erkenntnisse haben uns dazu inspiriert, bei bdp interkulturelle Coachings anzubieten, sowohl für deutsche als auch für chinesische Unternehmer. Denn ich bin fest davon überzeugt, dass interkulturelle Kompetenz von unschätzbarem Wert für den Erfolg eines Unternehmens ist. Und bei bdp ist es ja nicht nur China, sondern wir profitieren auch stark von unseren Kolleginnen und Kollegen in Bulgarien, Polen, Spanien und der Schweiz.
Wie haben diese interkulturellen Erfahrungen die Entwicklung von bdp beeinflusst?
Die interkulturellen Erfahrungen, die wir bei bdp gesammelt haben, haben uns gelehrt, dass Diversität ein entscheidender Erfolgsfaktor in einer globalisierten Welt ist. Indem wir die Vielfalt der Kulturen und Denkweisen schätzen und aktiv fördern, schaffen wir ein Umfeld, das Innovation fördert.
Herr Dr. Bormann, wir danken Ihnen für dieses Gespräch.